8 Zutaten für guten Sex

Die kanadische Sexualtherapeutin und - Wissenschaftlerin Peggy Kleinplatz hat den Begriff “Sex worth wanting” geprägt, also “Sex, der es wert ist, gewollt zu werden”.

Um herauszufinden, was einen solchen Sex ausmacht, untersuchte sie sexuelle Erfahrungen von sehr verschiedenen Menschen, älteren, Menschen in langjährigen Partnerschaften, queere Menschen - also viele Erfahrungen, die eher unkonventionell waren und weniger in den Mainstream Medien dargestellt sind.

  1. Im Moment sein

    Dies bezieht sich darauf, ganz und gar präsent zu sein. “Loszulassen” und mit vollem Bewusstsein alle Details wahrnehmen, wie Berührungen, Geräusche, Gerüche. Dies war die am häufigsten genannte Zutat. Langsamkeit half den Befragten dabei, im Moment zu sein.

  2. Tiefe Verbundenheit

    Eine weitere wichtige Zutat für erfüllten Sex war ein tiefes Gefühl der Verbindung mit dem oder der Partner*in (egal ob für Stunden oder Jahre). Die Teilnehmer der Studie sprachen von Synchronizität und gemeinsamer Energie.

  3. Tiefes Vertrauen und Intimität

    Fast alle Teilnehmer*innen nannten ein tiefes und durchdringendes Gefühl des Vertrauens als charakteristisch für die perfekte Intimität. Sie beschrieben eine wertschätzende und respektvolle Haltung dem anderen Menschen gegenüber. Das Gefühl von Fürsorge sowie von Sicherheit wurden ebenso beschrieben.

  4. Kommunikation und Empathie

    Die Fähigkeit, frei zu kommunizieren, sowohl verbal als auch non-verbal durch Berührung, war entscheidend für eine optimale sexuelle Erfahrung. Gemeint war eine wertfreie, verständnisvolle und einfühlsame Art der Kommunikation. Besonders betont wurde die Fähigkeit des aktiven Zuhörens mit einer "Aufmerksamkeit für kleine Dinge".

  5. Authentizität und Transparenz

    Die Fähigkeit, echt, frei oder ungefiltert zu sein, war ein häufiges Thema. Viele Teilnehmer*innen betonten, wie wichtig es ist, schonungslos ehrlich zu sich selbst und völlig transparent gegenüber ihren Sexualpartner*innen zu sein. “Sex bei dem du alles sagen und alles sein kannst”. Dafür müsse man sich von dem lösen, was man zuvor gelernt hat über Sex, wie er zu sein hat und was gut oder nicht gut sei..

  6. Neugierde, neuen Erfahrungen wagen und Spaß

    Sehr guter Sex wurde oft mit Spaß, Verspieltheit oder Abenteuerlust umschrieben. Risikobereitschaft, Neugierde und zwischendurch mal gemeinsam lachen, wurden als wichtige Komponenten genannt. Viele Teilnehmerinnen verglichen optimale sexuelle Erfahrungen mit einem fortlaufenden "Entdeckungsprozess", einer Erkundung oder Reise, bei der man seine persönlichen sexuellen Grenzen immer wieder verschieben und erweitern muss.

  7. Verletzlichkeit und Hingabe

    Eine Reihe von Teilnehmer*innen war der Meinung, dass das Sich-Verwundbar-Machen und die Hingabe an den Partner / die Partnerin der Schlüssel zu optimalen sexuellen Erfahrungen sind. Mehrere Teilnehmer*innen verglichen unabhängig voneinander den Akt der Verletzlichkeit und der völligen Hingabe an den Partner / die Partnerin mit dem Sprung von einer Klippe oder einem Vertrauensvorschuss.

  8. Transzendenz und Transformation

    Ein Gefühl der Transzendenz, der spirituellen Glückseligkeit oder der persönlichen Verwandlung war für viele Personen vorhanden und für einige waren dies die Kennzeichen einer außergewöhnlichen sexuellen Erfahrung. Einige glaubten, dass es bei optimalen sexuellen Erfahrungen möglich sei, ein "Hochgefühl" zu erleben, das dem der Meditation ähnelt. In ähnlicher Weise berichteten einige Teilnehmer*innen von einem Gefühl der Zeitlosigkeit oder einer Verbindung zum Unendlichen.

    Es ist erwähnenswert, dass zwei Themen bei den Teilnehmer*innen nur selten erwähnt und auf Nachfrage als unbedeutend bezeichnet wurden. Eines davon betraf die Intensität oder Art der körperlichen Empfindungen. Selbst Orgasmen waren für die Mehrheit von Männer und Frauen nicht notwendig, noch reichten sie aus, um erfüllten Sex zu haben. Das andere, weniger bedeutsame Thema war das lustvolle Verlangen, die körperliche Lust.

    Quelle: Peggy Kleinplatz “The components of optimal sexuality: A portrait of "great sex." 2009

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